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Innere Leere

  • Lera - Borderline
  • 5. Nov. 2017
  • 2 Min. Lesezeit

Im ersten Aufnahme- gespräch in einer Klinik wurde ich gefragt, ob ich zeitweise auch das Gefühl von innerer Leere wahrnehmen würde.


Zuerst konnte ich damit überhaupt nichts anfan- gen und die Frage nicht beantworten. Innere Leere, was soll das sein?


Ich suchte im Internet nach Definitionen, aber auch das half mir nicht wirklich weiter.


Ich habe nicht daran geglaubt, dass man sich Leer fühlen kann. Man fühlt doch immer etwas, oder nicht?


Zu der Zeit konnte ich aber auch nur sehr schwer meine Gefühle einordnen und empfand dieses "Nichts" eher als Traurigkeit, Niedergeschlagenheit oder auch als Resignation. Aber sobald ich anfing, auf meine Gefühle zu achten und sie zu deuten, wurde mir auch die Bedeutung der Inneren Leere immer bewusster.


Man kann wirklich "Nichts" fühlen, auch wenn ich dachte, dass das nicht möglich ist. In manchen momenten ist diese Leere sogar angenehm. Wenn ich tagelang nur intensive Gefühle und starke Stimmungsschwankungen hatte, empfinde ich es manchmal als Erleichterung wenn meine Gefühle sich nicht mehr in den Vordergrund drängen.


Für 1-2 Tage ist das ganze auch in Ordnung und ich kann die Leere akzeptieren. Nur meistens endet das nicht nach ein paar tagen.

Die Leere bleibt und bleibt...

Und ich möchte es nicht mehr, ich möchte endlich wieder etwas fühlen!


Ich fange an die Leere mit anderen Dingen auszufüllen. Ich esse viel, kaufe mir Sachen die ich eigentlich gar nicht brauche oder füge mir Schmerzen zu. Denn dadurch fühlt man auch etwas, auch wenn es nur körperliche Schmerzen sind.


Und in solchen Zeiten hören ja auch meine Gedanken nicht auf, auch die negativen nicht. Ich denke und denke und denke...


"Wenn ich doch negativ denke, dann muss ich doch auch negativ fühlen..."


Aber nein, und das ist ein Problem. Denn normarlerweise verleihe ich meinen negativen Gedanken mit meinen Gefühlen einen Ausdruck. Fühle ich dabei aber nichts, dann bleiben die Gedanken meistens in meinem Kopf und auch wenn ich es versuche, kann ich sie dann nicht rauslassen.

Was irgendwann zu extremer Anspannung und Unruhe führt...


Aber warum fühlt man sich "Leer"? Wie kommt es dazu?


Für mich habe ich mittlerweile herausgefunden, dass die innere Leere oft ein eigener Schutzmechanismus für mich ist. Ich weiß, wenn ich jetzt gerade, in diesem Moment meine Gefühle zulassen würde, dann würde ich zusammenbrechen.

Und weil ich mich gerade nicht in einem Rahmen befinde in dem ich diese "Schwäche" zulassen kann, schütze ich mich lieber davor.


Im Grunde kann man sagen, dass ich oft aus Angst vor meinen eigenen Gefühlen, den Zugang zu ihnen verliere. Diesen Zugang wieder herzustellen ist nicht einfach, selbst wenn ich es möchte, weiß ich oft nicht wie.

Aber irgendwann endet der Zustand immer. Meistens durch eine sehr emotionale Situation und die Gefühle die dann entstehen, sind nur sehr schwer zu ertragen, vor allem weil sie alle auf einmal wieder kommen...


Allgemein kann ich mitlerweile besser mit intensiven Gefühlen umgehen. Dabei weiß ich, wie ich sie zum Ausdruck bringen kann oder auch wie ich sie abschwächen könnte.


Aber was macht man wenn man sich komplett "Leer" fühlt?


Eure Lera


 
 
 

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